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Seide

Seide gilt als der kostbarste Stoff der Welt und ist aufgrund ihrer Schönheit und außergewöhnlichen Eigenschaften seit Jahrhunderten ein Synonym für Glamour und königliche Noblesse.  In ihrem Namen wurden Kriege geführt, Imperien erobert und Vermögen angehäuft, und ihre turbulente und faszinierende Geschichte ist seit den Anfängen der modernen Zivilisation eng mit den menschlichen Begebenheiten verwoben. Die natürlichen Eigenschaften der Seide verleihen diesem eleganten Stoff eine unglaublich weiche, aber elastische „Griffigkeit“. Sie wird von Malo für die wertvollsten Kleidungsstücke verwendet und hebt deren Eigenschaften hervor, indem sie geschickt mit anderen Naturfasern kombiniert wird, um eine Mischung mit außergewöhnlichen Eigenschaften zu erhalten.

Die Ursprünge der Seide verlieren sich in Legenden, die auf Tausende von Jahren zurückgehen und im fernen Osten zwischen den Grenzen des alten chinesischen Reiches entstanden. Die Überlieferung besagt, dass die Frau des damaligen Gelben Kaisers Huangdi, der um 3000 v. Chr. lebte, bei einem Spaziergang durch die kaiserlichen Gärten schimmernde Fäden zwischen den Maulbeerblättern. Es gibt verschiedene Versionen, wie kleinen Seidenraupen anfingen, Seide zu spinnen, aber die faszinierendste erzählt davon, wie ein kleiner Kokon versehentlich in eine heiße Tasse Tee fiel. Xi Ling-Shi, so hieß die Frau des Kaisers, beobachtete, wie er sich zu einem sehr langen Seidenfaden ausrollte. Jahrtausendelang blieb die Kunst der Seidenraupenzucht ein ausschließlich chinesisches Privileg, das am strengsten gehütete Geheimnis der Geschichte. Im Namen der Seide eröffneten sich komplexe Handelswege, die von China über Afrika nach Europa führten. China war aber nicht dazu bestimmt, sein Monopol aufrechtzuerhalten, die Seidenraupenzucht gelangt um 200 v. Chr. nach Korea und später über Querstraßen, Diebstähle und Täuschungsmanöver in den Westen. Als Seide zum ersten Mal entdeckt wurde, war sie ausschließlich dem Herrscher vorbehalten und durfte nur vom Kaiser, seinen engen Verwandten und dem höchsten seiner Würdenträger getragen werden. Um 550 n. Chr. stellten sich zwei nestorianische Mönche am Hof des byzantinischen Kaisers Justinian mit Seidenraupeneiern vor, die in hohlen Bambusstöcken versteckt waren. Byzanz steig so in den Seidenhandel ein, kaiserliche Werkstätten wurden eingerichtet und die geheimnisvolle Kunst der Seidenraupenzucht wurde erneut zum Staatsgeheimnis. Die chinesische Seide behielt immer den absoluten Vorrang in Bezug auf Schönheit und Qualität, ihr legendärer Glanz eroberte die Welt. Bis 1200 wurde sie nicht nur in China, sondern auch in Indien, im Mittleren Osten und Europa produziert.

Eigenschaften

Die Herstellung von Seide ist ein sehr langer und mühsamer Prozess, der eine ständige, fast obsessive Aufmerksamkeit erfordert. Die Fütterung der Raupen, die Lufttemperatur, das Licht und die Luftfeuchtigkeit sind entscheidende Faktoren, um ein in jeder Hinsicht hervorragendes Produkt zu erhalten. Rohseide ist eine Hunderte von Metern lange Proteinfaser, die von der Seidenraupe ausgestoßen wird, während sie den Kokon um sich herum spinnt. Dank des dreieckigen Querschnitts der Filamente wird das Licht aus verschiedenen Winkeln reflektiert, wodurch ein außergewöhnlicher Glanz entsteht, der je nach Textur variiert. Reine Seide, die im Sommer kühlt und im Winter warm hält und sich fließend dem Körper anpasst, eignet sich gut für verschiedene Arten von Kleidungsstücken, ist komfortabler und luxuriöser als jedes andere Gewebe der Welt, und sie behält aufgrund ihrer widerstandsfähigen Fasern lange Zeit ihre Schönheit bei.

Pflege und Reinigung

 Da es sich bei reiner Seide um einen natürlichen Stoff handelt, behält sie bei sorgfältiger Reinigung alle ihre wertvollen Eigenschaften bei. Eine schonende Handwäsche stellt sicher, dass das Gewebe nicht mit Chemikalien in Berührung kommt, die es beschädigen könnten. Es wird empfohlen, das Kleidungsstück in kaltem Wasser einzuweichen, nur spezielles Feinwaschmittel zu verwenden, ohne dabei zu vergessen, dass Seide aus einem Protein besteht, das dem des Menschenhaars sehr ähnlich ist und daher besondere Pflege erfordert. Es muss nicht lange eingeweicht werden, da Seide Verunreinigungen schnell abgibt.

Nicht auswringen, um überschüssiges Wasser zu entfernen, sondern das nasse Kleidungsstück auf ein weißes Baumwolltuch legen und die Enden aufrollen, damit das Handtuch den Überschuss aufnimmt. Schließlich das Kleidungsstück auf einen gepolsterten Kleiderbügel hängen. Der Trocknungsprozess dürfte nicht mehr als eine Stunde erfordern, dabei sollten direkte Wärmequellen und Sonnenstrahlen vermieden werden.